Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) ereignen sich in der Schweiz jährlich rund 600'000 Unfälle in Haus und Freizeit. Dabei verletzen sich rund 150'000 Kinder im Alter bis 16 Jahre bei Unfällen im und ums Haus. Besonders in den ersten beiden Lebensjahren lernen Kinder fast jeden Tag etwas Neues dazu.
Gefahrenquellen bewusstmachen, mindern oder entfernen
Kinder entdecken ihre Umwelt spielend. Bis zum Alter von fünf oder sechs Jahren bemerken sie Gefahren erst, wenn sie bereits unmittelbar gefährdet sind. Durch das Antizipieren von Gefahrenquellen lässt sich in vielen Fällen grösseres Unglück vermeiden. Mögliche Gefährdungen sollten bewusst gemacht und gemindert oder entfernt werden. Kleine Kinder spielen vor allem dort, wo sich die Betreuungspersonen aufhalten. Daher müssen alle Bereiche des Hauses auf ihre Kindersicherheit überprüft werden. Spätestens wenn das Kind mobil wird, sollte man sich einmal auf gleicher Höhe wie das Kind auf eine Entdeckungsreise durch das Haus begeben. Es ist erstaunlich, was sich plötzlich alles in Reichweite des Kindes befindet.
Wie mache ich mein Zuhause kindersicher?
Die grössten Gefahrenzonen sind Steckdosen, elektrische Geräte, herumliegende Kabel, die Küche, Treppen, Fenster und Balkontüren, Möbelecken und -kanten, nicht befestigte Regale, Putzmittel, Medikamente und Feuer. Wir nennen Ihnen einige der wichtigsten Massnahmen um Ihr Zuhause kindersicher zu machen.
Steckdosen, elektrische Geräte und Kabel
Kinder entdecken die Welt und wissen dabei nicht, dass sie einen Stromschlag erleiden können, wenn sie spitze Gegenstände in eine Steckdose einführen. Decken Sie daher Ihre Steckdosen mit Steckdosenkappen ab. Für Erwachsene sind elektrische Geräte Gebrauchsgegenstände. Für Kinder sind Toaster & Co. Faszination pur. Bewahren Sie diese deshalb ausserhalb der Reichweite der Kinder auf. Lassen Sie zudem Kabel nicht offen herumliegen. Kürzen Sie sie oder schaffen Sie Ordnung mit Kabelleisten oder Kabelschläuchen.
FI-Schutzschalter unterbrechen den Stromfluss bei defekten Stromkreisen und Geräten, was das Risiko von Elektrounfällen und Bränden erheblich minimiert. In der Schweiz sind solche Schutzschalter bei Neubauten bereits Pflicht. Doch auch bei bestehenden Häusern ist ein Einbau solcher Schalter zum Schutz der kleinen und grossen Bewohner unbedingt zu empfehlen. FI-Schutzschalter können fix in der Anlage selbst oder in Steckdosen montiert werden, sind aber auch als mobile Stecker erhältlich. So ist das Nachrüsten in der Regel einfach und kostengünstig möglich.
Auch im Aussenbereich des Hauses lauern Gefahren für unsere Kleinen. Lassen Sie sich von Ihrem Elektriker zu den Schutzklassen und IP Schutzarten beraten. Der Fachmann weiss genau, wie elektrische Betriebsmittel optimal gegen Berührung/Fremdkörper und Wasser geschützt werden.
Quelle: e-tec, Online-Magazin für Elektro- und Kommunikationstechnik, Schweizerische Elektro-Einkaufs-Vereinigung, eev Genossenschaft
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