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ZEV: Riesiges Potenzial für Photovoltaik-Anlagen

Solarstrom selbst produzieren und an Ort und Stelle gleich wieder verbrauchen – eine sinnvolle Lösung, von der alle Beteiligten profitieren. Das im Jahr 2018 verabschiedete Energiegesetz eröffnete dafür neue Möglichkeiten. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen wir anhand eines Gewerbezentrums in Landquart.


Grüner Strom dank Zusammenschluss

Die Solartechnologie entwickelt sich rasant: So sind die Kosten für Solarstrom vom eigenen Dach mittlerweile oft tiefer als die Kosten für Strom aus dem Netz – zumindest dann, wenn möglichst viel des produzierten Stroms gleich wieder selbst verbraucht wird. Um diesen Eigenverbrauchsgrad zu erhöhen, können sich Parteien innerhalb eines Areals zu einer Eigenverbrauchsgemeinschaft zusammenschliessen. Das 2018 eingeführte Instrument des Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch ZEV ermöglicht neu, dass sich nicht nur Mehrparteienhäuser, sondern auch aneinandergrenzende Grundstücke zusammenschliessen können. Damit haben nun auch Mieter und Eigentümer ohne eigene PV-Anlage eine Möglichkeit, Solarstrom zu beziehen und damit einen Beitrag an die Umwelt und Nachhaltigkeit zu leisten.





Gewerbezentrum Landquart: Ein Beispiel aus der Praxis

Insgesamt 304 Solarmodule mit einer Leistung von jeweils 340 Wp (Watt Peak = Mass für die Nennleistung der PV-Anlage) wurden auf der Dachfläche verbaut. Daraus ergibt sich ein Jahresertrag von etwa 104’000 kWh (Kilowattstunden) – mehr als genug für die aktuell 30 Parteien im Haus, die davon ihren Strom beziehen. Der Clou: Für den lokal produzierten Solarstrom bezahlen die Abonnentinnen und Abonnenten den genau gleichen Preis, wie sie vorher für den Netzstrom dem Elektrizitätswerk bezahlt haben. Das ist sogar gesetzlich so vorgeschrieben: Der Strompreis in einer ZEV darf niemals höher sein als der konventionell produzierte Strom. Würden die Parteien hingegen Solarstrom direkt vom Elektrizitätswerk beziehen, wäre dieser mehr als doppelt so teuer.


Damit die Rechnung aufgeht

Als Bauherrin und Betreiberin der Anlage tritt eine GmbH auf, die den Unterhalt erledigt, Rechnungen für den verbrauchten Strom erstellt oder als Ansprechpartnerin für das Elektrizitätswerk fungiert. Im ganzen Gewerbezentrum gibt es einen Hauptzähler für die Photovoltaikanlage. Alle Parteien behalten via App jederzeit den Überblick über ihren Stromverbrauch.


Eigenstrom effizient nutzen

Da aktuell noch kein Batteriespeicher an die Photovoltaikanlage angeschlossen ist, wird der überschüssig produzierte Strom ins Netz eingespiesen und dafür erhält die Betreiberin der Solaranlage lediglich 8 Rappen pro Kilowattstunde. Um Solarstrom aus dem Netz zu beziehen, liegt der Tarif bei 21 Rappen. Als Eigenverbrauch gilt der Strom nur dann, wenn er innerhalb einer Viertelstunde nach der Produktion wieder verbraucht wird. Die logische Folge: Die Rentabilität der PV-Anlage wird umso höher, je mehr Strom an Ort und Stelle wieder verbraucht wird. Mit schlauen Verknüpfungen kann der Eigenverbrauchsgrad einer PV-Anlage auf bis zu 80% gesteigert werden.


Sonnenbetankte E-Autos

Eine weitere Möglichkeit, wie die Anlage künftig noch rentabler wird, ist das Einbinden der Elektromobilität. So sollen künftig in der Tiefgarage mehrere Ladestationen für E-Autos eingerichtet werden. Eine Ladestation ist bereits aktiv. Tagsüber ist sie privat und kann nur vom Besitzer genutzt werden, doch nach Feierabend und am Wochenende ist sie frei zugänglich. Die Abrechnung geschieht mittels App oder QR-Code bei der Station.


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Quelle: e-tec, Online-Magazin für Elektro- und Kommunikationstechnik, Schweizerische Elektro-Einkaufs-Vereinigung, eev Genossenschaft

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